Licht im „Herz der Finsternis“

Donnerstag, 12.06.2025, 18:00 - 20:00

Durch die Vermittlung von Freunden bekam ich nach Beendigung meiner aktiven Berufsphase als Biochemieprofessorin an der Universität Bonn die Gelegenheit, ein Biochemiepraktikum für Medizinstudierende an einer Universität in Kinshasa, der Hauptstadt der DR Kongo, zu etablieren. Dank „Brot für die Welt“ konnte ich benötigte Geräte und Reagenzien beschaffen und ab 2013  jeweils mit 3monatigen DAAD-Stipendien das Praktikum einrichten und v.a. – das war mir sehr wichtig – mehreren Assistenten zeigen, wie man ein solches Praktikum vorbereitet und  leitet. Ich bekam dann  von einer weiteren Universität in der ostkongolesischen Stadt Bukavu die Anfrage, ob ich auch dort dieses Praktikum etablieren könnte, und so habe ich dann in den folgenden Jahren an beiden Universitäten das Praktikum aufgebaut, durchgeführt und die jeweiligen AssistentInnen ausgebildet, so daß sie seit einigen Jahren ohne meine Unterstützung das Praktikum selbstständig  durchführen. Weitere Aktivitäten ergaben sich  an der Uni in Bukavu: in Absprache mit Denis Mukwege – Direktor des mit der Universität assoziierten Panzi-Krankenhauses, der 2018 den Friedensnobelpreis für seinen Einsatz für vergewaltigte Frauen verliehen bekam – habe ich zusammen mit einem deutschen Kollegen ein PCR-Labor für den Corona Nachweis eingerichtet und desweiteren mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes zusammen mit Kolleginnen der Uni Bonn einen einjährigen Mentoringkurs für junge Wissenschaftlerinnen durchgeführt. 

Diese 10 Jahre meiner Tätigkeit im Kongo hat nicht nur eine wesentliche Bereicherung meines Lebens bedeutet, sondern neben der Unterstützung von jungen Wissenschaftlerinnen auch zu einer nachhaltigen Verbesserung der Ausbildung von Medizinstudierenden geführt.

Prof.Dr. Brigitte Schmitz

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